Fast 6.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst haben einen Zweitjob

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Immer mehr Beschäftigte gehen einer Nebentätigkeit nach – dies gilt auch für den öffentlichen Dienst. Das ergibt ein Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.

„Drei Viertel der Beschäftigten mit Zweitjob im öffentlichen Dienst üben eine Vollzeittätigkeit aus. Das deutet darauf hin, dass das Einkommen aus einem Job nicht ausreicht. Es bestehen daher arge Zweifel an der Freiwilligkeit. Die Einführung des beschlossenen Mindestlohns von 12 Euro zieht sich aber hin. Hier wäre mehr Nachdruck seitens der Stadt nötig“, kritisiert Carola Ensslen, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion.

„Besonders ins Auge fällt, dass in der Behörde für Inneres und Sport allein 2.100 Beschäftigte bzw. 14% einen Nebenjob haben. Dahinter stecken in erster Linie Polizeibedienstete und Feuerwehrleute. Leider werden die Haushaltsmittel der Behörde vor allem für zum Teil rechtlich fragwürdige Ausstattung, wie etwa die Software zur Gesichtserkennung, statt für bessere Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ausgegeben“, erklärt Christiane Schneider, innenpolitische Sprecherin der Fraktion.

„Es ist erschreckend, dass am Universitätskrankenhaus Eppendorf 1.233 Beschäftigte einen Zweitjob haben – fast 12% der Belegschaft. Das zeigt einmal mehr, dass das Gesundheitswesen krank ist. Wer für die Gesundheit von Menschen zuständig ist, sollte sich darauf vollständig konzentrieren können. Bereits ohne Nebenjob sind die Bedingungen in Krankenhäusern so, dass längst nicht alle bis zur Rente in Vollzeit arbeiten können. Der Stress durch einen Zweitjob verstärkt dies noch einmal. Es ist daher höchste Zeit, auch im Gesundheitsbereich gesunde Arbeitsbedingungen durch eine gesetzliche Personalbemessung zu schaffen“, fordert Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion.

 

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