Nach zahlreichen Protesten wurde am heutigen Nachmittag endlich die Einrichtung in Rahlstedt wieder geschlossen, in der Geflüchtete unter zum Teil erbärmlichen Umständen in Corona-Quarantäne eingesperrt hinter Zäunen leben mussten. Die Bewohner:innen wurden zurückverlegt in die Zentrale Erstaufnahme am Bargkoppelstieg, sind in ihrer Bewegungsfreiheit nun nicht weiter eingeschränkt.
Die Linksfraktion hatte das Thema in die Medien und am Mittwoch in der Aktuellen Stunde auch in die Bürgerschaft gebracht. Zu der aktuellen Entwicklung sagt Carola Ensslen, flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: “Die Zustände im Bargkoppelweg waren eine Schande für Hamburg. Es wurde allerhöchste Zeit, dass das zuständige Einwohner-Zentralamt auf den öffentlichen Druck reagiert hat.” Ensslen weiter: “Wir freuen uns für die Betroffenen. Für sie ist das erstmal eine große Erleichterung. Doch auch die offenen Hallen am Standort im Bargkoppelstieg gewährleisten keinen Schutz vor Corona-Infektionen. Unsere Forderung, die Menschen dezentral unterzubringen, bleibt.“
Das Einwohner-Zentralamt hat nun auch per Pressemeldung offiziell bekannt gegeben, dass die Quarantäne aufgehoben wurde. Dies ist gut und richtig, es bleibt aber die Frage, warum nicht bereits vorher die mehrfach negativ Getesteten entlassen wurden und warum nun – nur 4 Tage nach den letzten Positiv-Tests – auf einmal eine Aufhebung der Quarantäne möglich war, während die Menschen zuvor festgehalten wurden. Für mich bleibt da der fade Beigeschmack, dass nicht die Gesundheit im Vordergrund stand, sondern Gleichgültigkeit gegenüber den eingesperrten Menschen vorherrschte. Dennoch bin ich froh, dass die Quarantäne nun ein Ende hat.