Fachkräftemangel hausgemacht: Kein Job ohne Aufenthaltstitel – doch Hamburgs Ämter haben mindestens 6 Monate Wartezeit

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In den Zeiten des Fachkräftemangels sollte es eine Win-Win-Situation sein, wenn Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in zusammenfinden. Bei Migrant*innen, die für den Arbeitsbeginn erst eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis benötigen, gibt es aber aktuell nur Verlierer*innen: Die Wartezeit auf einen Aufenthaltstitel beträgt nämlich sechs Monate und länger. Zur etwa dreimonatigen Bearbeitung in den Ausländerbehörden kommt nämlich noch das Warten auf die Sicherheitsabfrage beim Landeskriminalamt hinzu – und das dauert weitere drei Monate. Dies ergibt sich aus einer Anfrage der Linksfraktion.

„Es ist ein untragbarer Zustand, so lange warten zu müssen, bis eine Ausbildung, ein Job begonnen werden können. Betroffene sind in dieser Zeit oft gezwungen, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig sind für Arbeitgeber*innen und Ausbildungsbetriebe Wartezeit und bürokratischer Aufwand abschreckend – Arbeits- und Ausbildungsplätze gehen verloren. Diese Hürden baut auch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz nicht ab. Wir brauchen keine populistischen Show-Debatten um mehr Rückführungen, sondern eine ordentliche personelle Ausstattung der zuständigen Ämter und zugleich weniger Bürokratie, um einen schnellen Start von Migrant*innen in Arbeit und Ausbildung zu gewährleisten.”

Unsere Anfrage (Drs.22/13146) findet ihr verlinkt.

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