„Arbeitsamt statt Sommerferien“ – so heißt es auch in diesem Jahr wieder für viele Hamburger Lehrer_innen. Das belegt eine aktuelle Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/13671). Demnach verloren zum Ferienstart mindestens 823 Lehrer_innen ihren Job. „Es ist und bleibt beschämend: Nur um ein paar Euro zu sparen, schickt der Schulsenator wieder einmal hunderte Lehrer_innen pünktlich zum Schuljahresende in die Arbeitslosigkeit, nur um sie dann zum Schuljahresbeginn Ende August neu zu beschäftigen“, erklärt dazu Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion. „Das ist unwürdig und verantwortungslos.“ Wie schon in den Vorjahren treffe dieses Los vor allem Vetretungslehrkräfte. Mit ihnen so umzugehen sei fahrlässig und destabilisiere die gesamte Schullandschaft, so Boeddinghaus: „Zudem riskiert Rabe jedes Mal aufs Neue unnötig, dass diese Fachkräfte ihrem Job den Rücken kehren.“
Angesichts der harten persönlichen Konsequenzen für die Betroffenen erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion, Carola Ensslen: „Durch diese Praxis wird den Lehrer_innen vorsätzlich ein volles Jahr Beschäftigung verwehrt. Das lässt ihnen zur Überbrückung der sechs Wochen ohne Lohn nur die Wahl, sich arbeitslos zu melden oder zum Ersparten zu greifen. Gleichzeitig schmälert es ihren Rentenanspruch und schadet ihrer Erwerbsbiographie. Das ist in höchstem Maße unfair, sowohl jeder einzelnen Lehrkraft als auch der Allgemeinheit gegenüber, die dafür die Kosten tragen muss.“
DIE LINKE erneuert ihre Forderung an den Senat, endlich alle Lehrkräfte an den Schulen, ob befristet oder nicht, durchgängig auch über die Ferien zu beschäftigen.